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Thüringer Hallenfußball-Finale am 21. Januar 2001 in Arnstadt Gera gewinnt Hallenmeisterschaft Hallenfußball vom Feinsten Gera gewinnt durch 5:4 in mitreißender Finalpartie gegen Schmalkalden den Titel Eigentlich sollte ja gestern in Arnstadt Hallenfußball mit Banden geboten werden. Deren Transport aus Gera gelang dem Thüringer Fußballverband jedoch nicht, und so ging das Finale der Thüringer Hallenmeisterschaft ohne die den Spielfluss erhöhenden Begrenzungen über die Bühne. Wer jedoch meinte, dass dadurch die Attraktivität des mit sieben LandesligistenGastgeber Arnstadt Rudisleben, Titelverteidiger Suhl, Rot-Weiß Erfurt II, Gera, Leinefelde, Schmalkalden und Weimar sowie dem Landesklasse-Team aus Ilmenau besetzten Turniers leiden würde, wurde eines Besseren belehrt. 55 Tore allein in der Vorrunde brachten auch das anfangs etwas unterkühlte Arnstädter Publikum in Stimmung. Immer 440 Zuschauer verschafften dem Finalturnier eine ansehnliche Kulisse. Arnstadt Rudisleben hatte in der Eröffnungspartie gegen Leinefelde wie auch im Spiel gegen Suhl gute Chancen, alles für den Einzug ins Halbfinale klar zu machen. Die Gastgeber gingen jeweils mit 1:0 und 2:1 in Führung, mussten aber dann immer wieder durch anfängerhafte individuelle Fehler den Ausgleich hinnehmen, so dass beide Spiele 2:2 endeten. In der anderen Gruppe hatte der zweite Kreisvertreter, Germania Ilmenau, ähnliche Probleme. Schaltpausen in der Abwehr stand da auch noch teilweise klägliches Versagen im Angriff gegenüber, so dass die Spiele gegen Weimar (0:2) und Gera (2:5) verloren wurden. Bedauerlich dann, dass die jeweils letzten Vorrundenspiele der beiden Kreisvertreter von den mit Abstand schlechtesten Schiedsrichterleistungen des Turnieres geprägt waren. Beim 1:4 von Rudisleben gegen Rot-Weiß Erfurt II ließ Marcus Walter aus Martinroda jegliches Fingerspitzengefühl vermissen, eine Zweiminutenstrafe gegen Tino Lietsch und ein Neun-Meter-Geschenk wurden von den Erfurtern dankend angenommen. Beim 3:7-Debakel von Ilmenau gegen Schmalkalden bot dann Matthias Guse (Blankenhain) eine indiskutable Leistung. Wohlgemerkt ausgeschieden sind die Mannschaften, weil sie ihre Chancen nicht nutzten bzw. die Fehlerquote zu hoch war. Auch die Trainer suchten die Schuld nicht bei den Schiedsrichtern. Albert Krebs (Rudisleben) war ziemlich sauer auf seine Mannschaft: "Wir haben alle Tore gegen uns durch leichtsinnige Abwehrfehler selber gemacht. Nur Raab, Busch, Kellner und Heinemann haben ordentlich gespielt, alle anderen meinen nur, dass sie Fußball spielen können". Ilmenaus Coach Erhard Meyer, der gegen Schmalkalden vom überforderten Schiedsrichter der Halle verwiesen wurde, ging mit seinen Spielern nicht so hart ins Gericht: "Es war deutlich zu sehen, dass die Landesligisten technische Vorteile haben. Allerdings haben wir auch nicht an die Vorrundenleistungen anknüpfen können. Wir sind auch erst seit einer Woche wieder im Training. Nun konzentrieren wir uns auf die Rückrunde. Die Meisterschaft haben wir noch nicht abgeschrieben auch wenn es durch Spielerabgänge sehr schwer für uns wird. Ich habe nur noch einen Kader von 14 Leuten, da darf sich keiner verletzen". In den Halbfinals standen sich die Gruppenersten (Erfurt und Gera) und die Gruppenzweiten (Leinefelde und Schmalkalden) im Kreuzvergleich gegenüber. Für das Finale konnten sich die Mannschaften mit den lautstärksten FanblocksGera durch ein 3:1 und Schmalkalden durch ein 2:1qualifizieren. Im Spiel um Platz 3 hatte RotWeiß mit 2:0 gegen Leinefelde die besseren Karten. Das Finale sorgte dann für den krönenden Abschluss eines tollen Fußball-Nachmittages. Gera führte 3:0, 4:1 und 5:2, bevor Schmalkalden noch einmal auf 4:5 heran kam. Die Ostthüringer, die im Vorjahr noch gegen Suhl im Finale verloren hatten, ließen sich diesmal aber nicht besiegen und gewannen verdient den Thüringer Hallenmeistertitel.Thomas BECKER
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