von Dieter Köhler-Terz
Nürnberg (dkt). Mit dem aus Neuhaus/Rwg. stammenden Torsten Ziegner und dem gebürtigen Bad
Salzunger Mark Zimmermann traf "Freies Wort" gleich zwei aus Südthüringer Gefilden kommende
Bundesligaspieler im Dress der Stuttgarter Kickers am Rande der Partie zwischen dem 1.FC Nürnberg
und dem Verein aus Stuttgart.
Über längere Zeit waren beide, die beim FC Carl Zeiss Jena ihre fußballerische Ausbildung genossen
und dort in der 2. Bundesliga doch einiges mit bewegt hatten, etwas aus dem Blickfeld des
Thüringer Fußballanhängers verschwunden. Nach dem Abstieg des FC Carl Zeiss in die
Drittklassigkeit wollten beide ihre Möglichkeiten weiter zumindestens im Bundesligafußball
nutzen und wechselten so zu Vereinen der beiden höheren Klassen. Mark Zimmermann ging zur
SpVgg Unterhaching in die erste und Torsten Ziegner suchte sein Glück in der zweiten
Bundesliga beim jetzigen Oberligisten FSV Zwickau. Glücklich wurden beide in diesen
Vereinen nicht. Der Ex Neuhäuser stieg mit Zwickau ab und beim Münchner Vorortverein
fand "Zimmi" auch keinen Stammplatz. Verletzungen warfen ihn immer wieder zurück.
"Schön, dass wir nun bei den Kickers wieder zusammen sind. Das macht vieles leichter.
Profifußball ist nun einmal kein Zuckerschlecken !", sind sich beide im Gespräch einig.
Der "Ziege" wohnt mit seiner Freundin in Filterstadt, wo es ihm sehr gut gefällt.
Er fühlt sich wie auch Mark bei den "Kickers" recht wohl, obgleich sich die Situationen
beider zur Zeit doch unterscheidet:
Torsten Ziegner befindet sich nach einer gewissen Durststrecke durch den jetzigen Trainer, Rainer Zobel;
wieder im Aufwind. "Es ist das Schlimmste, wenn man keinen Fußball spielen darf, weil dich der
Trainer nicht mag. Solche Situationen prägen dich aber. Die sind manchmal genauso wichtig wie
Erfolgserlebnisse", beschreibt der Spieler seinen Seelenzustand. Aus seiner Sicht möchte
Ziegner schon in Stuttgart bleiben: "Unter Zobel habe ich wieder Zuversicht geschöpft,
weil er dem Spieler vertraut", hofft er auch zukünftig auf den Stammplatz. Er weiß aber
auch, dass er den in diesem Geschäft sehr schnell wieder verlieren kann, wenn sich solche
Situationen wie im Frankenstadion häufen: Die Kickers verloren die Partie durch den Sonntagsschuss
von Krzynowek. Und der polnische Nationalspieler war Immerhin der Gegenspieler von Ziegner und
das entscheidende Tor fiel von dessen Abwehrposition.
Auch Mark Zimmermann, dem sich mit dem Frankenstadion sehr positive Erinnerungen verbinden - er
gewann mit Jena in diesem mit jeweils einem wichtigen Treffer zwei Spiele in der 2. Bundesliga -
kämpft um seinen festen Platz in der Stuttgarter Elf. In der letzten Viertelstunde eingewechselt,
gelang ihm dieses Erfolgserlebnis diesmal nicht. Es beschreibt auch die momentane Situation des
Stürmers, der im Sommer ins Degerloch gekommen war. "Ich wollte unbedingt wieder spielen",
begründet der ehemalige Torschützenkönig der Regionalliga im Jenaer Dress (20 Tore) seinen
Wechsel an den Neckar. Zimmermann wurde zwar einige Begegnungen sofort von Anbeginn eingesetzt,
traf aber nicht ins Tor. "Da bist du als Stürmer ganz schnell weg. Das ist nicht einfach, wenn
es nicht nach Wunsch läuft", sieht der Vater eines Sohnes die Stürmerwirklichkeit. So ist die
sportliche Situation für ihn natürlich momentan nicht zufriedenstellend, da er zuletzt nur als
Wechselspieler gebracht wurde. "Ich hoffe, dass der Mark bald seine Treffsicherheit wieder findet.
Bei einem solchen Vollblutstürmer ist das nur eine Frage der Zeit, der Knoten kann ganz schnell
platzen", sieht Rainer Zobel die Zukunft seines Angreifers.
Beide, Torsten Ziegner und Mark Zimmermann, pflegen nach wie vor den Kontakt zu ihren ehemaligen
Kameraden vom FC Carl Zeiss. "Mit ihnen haben wir unsere Jugend verlebt und unsere Ausbildung
bekommen. Leider lässt uns der Fußball kaum Zeit zum Besuch unserer Heimat, deshalb möchten wir
alle Fußballfreunde in Thüringen auf diesem Weg grüßen", verlangten beide übereinstimmend. Was
wir gerne übermitteln.
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