von Wolfgang Marr (Mühlhausen / TA )
Mühlhausen. Es eilt die Zeit, und sie eilen mit - die Ansetzer des
Thüringer Fußball-Verbandes, kann man getrost frei nach Wilhelm
Busch mit Blick auf den 9. Juni 2002 sagen. Dann sollen die Pflicht-
und Punktspiele aller Klassen beendet sein. Und daher wird es für
einige Vereine ziemlich eng in der Planung. So werden schnell mal
aus Amateuren Aktive mit Beinahe-Berufsstatus. Beispiele gefällig?
Erstens Blau-Weiß Lengenfeld/Stein. Abteilungsleiter Walter Schröder
vom souveränen Spitzenreiter der Bezirksliga, Staffel 5, hat
gegenüber dieser Zeitung nochmals betont, dass man der Partie in
Geraberg vergangenen Mittwoch - sie endete mit einem 10:1 Sieg für
die Eichsfelder Mannschaft - nur deswegen zugestimmt habe, um
Verbandsinteressen - siehe obige Darstellung - zu bedienen und
niemals freiwillig diesen Termin mit weiter Anreise vorgeschlagen
habe. Nun steht Lengenfeld/Stein ein zweites Mal vor einer
misslichen Situation. Für Pfingstmontag war ein Freundschaftsspiel
daheim - auf dem neu gestalteten Platz - als Test vor der Premiere
gegen Dachwig/Döllstädt - gegen eine Eichsfeldauswahl vereinbart
worden. Sozusagen auch gedacht als Höhepunkt für das traditionelle
Pfingstsportfest der Blau-Weißen, das seit jeher dem Breitensport
gewidmet ist. Aber es kam anders. Kurzfristig flatterte die
Mitteilung ins Haus, dass Blau-Weiß am 20. Mai sein Halbfinale im
Westthüringer Pokal gegen Bodenrode/Westhausen (Kreisliga Eichsfeld)
auszutragen habe, das für den 1. Mai vorgesehen war. Beginn: 15.30
Uhr. Es ist dies binnen 48 Stunden die zweite Partie für die
Schützlinge von Trainer Thomas Stang, die am Pfingstsamstag -
Anpfiff 15.30 Uhr - zum Pflichtspiel an der Fasanerie in Gräfentonna
auftreten.
Zweitens der SC 1918 Großengottern. Nicht nur, dass das Ärgernis der
Fans nachwirkt, umsonst nach Oberellen gereist zu sein. Durch den
Spielausfall gegen Eltetal muss Gotterns Bezirksliga-Elf binnen neun
Tagen vier Spiele - das erste am Freitag - nachholen. Es ist dies
ein unglaublicher Vorgang. Sportliche Fairness hat ein Nein
verhindert, von extremer körperlicher Belastung ganz zu schweigen.
Drittes Beispiel: Der SSV 07 Schlotheim, dessen
Landesliga-Vertretung am Pfingstmontag daheim gegen Rudisleben
"nachsitzt", kommt doppelt in die Pflicht. Nun ein Schlotheimer Sieg
hilft Union möglicherweise, die Klasse noch zu halten.
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