Dienstag 4.September 2001 vorherige Meldung zurück zur Übersicht nächste Meldung

Thüringenliga

Nachbetrachtung 3.Spieltag
Dickes Lob für Schlotheim

von Wolfgang Marr (Schlotheim / TA)

SSV 07 Schlotheim Nicht nur in den Vorständen der höchsten Fußball-Klasse in Thüringen spricht man weiter ausführlich über das Unstrut-Hainich-Derby. Der SSV 07 Schlotheim hat etwas geschafft, was so beim Blick in die zehnjährige Historie der Landesliga noch nicht vorgekommen ist. Er hat nach drei Spieltagen längst den Begriff Aufsteiger abgelegt. Auf Grund körperlicher Fitness, mentaler Frische und daraus abgeleitet, mannschaftlicher Geschlossenheit gepaart mit Spielverständnis.

Das ist dann auch stimmig mit der Meinung von Schlotheims Bürgermeister Eckhard Ohl, der gestern nochmals Lob für die hervorragende Einstellung der Elf des SSV 07 nachgeschoben hat. Ohl: Unsere Elf war eine ganze Klasse besser. Umgekehrt, so Ohl im Gespräch mit dieser Zeitung, habe ihn betroffen gemacht, in welch schwachem Zustand sich der FC Union Mühlhausen gezeigt habe. Sportsmann Ohl gab seiner Verwunderung Ausdruck, ob man in der Kreisstadt nicht begriffen habe, dass es so absolut schwer wird, die Klasse zu halten. In der Tat muss der Autor dieser Kolumne diesen Eindruck aus eigenem Erleben bestätigen. Wenn es nicht eine Frage des Alters ist, dann zumindest eine des Kopfes. Während bei SSV 07 Schlotheim zwischen siebzig und achtzig Prozent der Zuspiele im Derby den Mitspieler fanden, war es beim FC Union nicht mal die Hälfte.

Rudisleben - Schlotheim Weiterer Unterschied: Mit dem 22-jährigen Nico Fritz hatte Schlotheim einen Mann auf dem Feld, der den Begriff Spielgestalter in eine Dimension gehoben hat, wie er in dieser Klasse nicht oft widergespiegelt wird, wie ihn Union derzeit überhaupt nicht vorweist. Da müssten eigentlich an der Aue die Alarmglocken läuten. Aber keinesfalls in der Hinsicht, dass da Leute den Bettel hinwerfen. Jeder Mensch hat einmal ein Tief, aber auf den Willen kommt es an. Und für Mühlhausen wird die nächste Aufgabe nicht leichter. Am Samstag gastiert Sonneberg, gestartet im Minus, aber mit dem Ziel der Platzierung unter den ersten Neun - in Mühlhausen. Gleichfalls am kommenden Samstag kann sich auch Schlotheim nicht auf Lorbeer ausruhen, denn schon die Blattwahl wäre falsch, ganz abgesehen von anderen Bedingungen, schließlich hat die Elf von Trainer Harald Fritz ihren nächsten Auftritt auf dem Lindenberg - beim SC 03 Weimar.

Eine Rückblende, die die Bezirksliga und die Kreisliga ausspart, verklärt teilweise, dass dort auch ein guter Ball gespielt wird. Daher zuerst der Blick nach Lengenfeld. Auf Grund zweier Neuigkeiten. Auf dem derzeit geschonten Platz im Eichsfeldort ist Rollrasen ausgelegt worden. Und Lengenfeld spielt engegen aller bisherigen Ankündigungen erst nächsten Sonntag - 15 Uhr in Eisenach. Warum, weil am Samstag das Auftaktmatch der Handball-Bundesliga zwischen Eisenach und dem Meister Magdeburg die Wogen hochschlagen lässt. Da spielt der Sicherheitsaspekt eine gebührende Rolle, denn Stadion und Assmann-Halle liegen praktisch nebeneinander.

Und dann wäre natürlich noch positiv anzumerken, dass drei von vier Vertretungen des Unstrut-Hainich-Kreises weiter ungeschlagen sind (Lengenfeld/Stein Zweiter, Bad Langensalza Fünfter, Langula Sechster). Ferner, dass die Preußen aus der Kurstadt mit André Brunthaler in Staffel fünf den besten Schützen mit fünf Treffern stellen. Stichwort Kreisliga: Nach dem Abstieg aus der Bezirksliga haben viele Fans in den Chor der Kritiker eingestimmt. Doch wie souverän der SV 90 Altengottern aufspielt, zeigt, die Krise, wenn es die überhaupt jemals gab, ist längst Geschichte.

Foto: Aus dem Spiel vom 2.Spieltag Arnstadt Rudisleben - SSV 07 Schlotheim
TL-Team

 

Quelle: Thüringer Allgemeine