Freitag 7.September 2001 vorherige Meldung zurück zur Übersicht

 

Jena droht vorzeitiges Ende der Oberligaserie

Von Siegfried Otto und Nils R. Kawig (TLZ)

FC Carl Zeiss Jena Sportlich läuft es derzeit beim Oberligaspitzenreiter FC Carl Zeiss Jena voll nach Plan. Doch finanziell sieht es im "Paradies" düster aus. Aufsichtsratschef Till Noack sprach gestern von einem Schuldenberg im sechsstelligen Bereich. "Wenn wir das eingeplante Geld der Sportwelt nicht erhalten, kann das Loch im Etat durchaus in den siebenstelligen Bereich gehen", so Noack im Klartext.
Das könnte für den Traditionsverein dann fatale Folgen haben. Denn ob die Saison unter den derzeitigen Umständen überhaupt zu Ende gebracht werden kann, steht in diesen Tagen noch in den Sternen. Zumindest sollen heute die seit langem geplanten - und bislang von der Sportwelt stets kurzfristig abgesagten - Gespräche mit der Kinowelt-Tochter stattfinden. Die Spielergehälter wurden bis Ende August bezahlt.
Wie FC-Präsident Ralf Schmidt-Röh gestern weiterhin bestätigte wird das Präsidium und der Aufsichtsrat auf der ordentlichen Mitgliederversammlung am 2. Oktober zurücktreten. Fast mehrheitlich, so der Präsident, wollen sich die Mitglieder beider Gremien aber wieder zur Wahl stellen.

Zunächst aber empfängt der FC Carl Zeiss am Sonntag (Anstoß 14.00 Uhr) den SV Grimma. "Natürlich wollen wir auch gegen diese Mannschaft gewinnen", sagt Trainer Wolfgang Sandhowe, "aber wir dürfen sie nicht unterschätzen, denn Grimma spielt sehr diszipliniert und nutzt seine Chancen eiskalt." Wer für den nach seinem Feldverweis in Hoyerswerda gesperrten Dirk Hempel spielt, das will der Trainer erst am Spieltag entscheiden.
Erfreuliches gibt es derweil vom langzeitverletzten Frank Schön zu vermelden, der heute erstmals nach seiner schweren Knieverletzung mit Jenas Reserveteam gegen den FC Rot-Weiß II spielt.

 

Quelle:Thüringer Landeszeitung